Aufzucht
Die Welpenaufzucht
Unsere Hündin verbringt die ersten drei Wochen mit den Welpen bei uns in der Küche.
Vegetative Phase ( 1-2 Lebenswoche )
Geboren werden die Welpen mit geschlossenen Augenlidern und Ohren. Instinktiv krabbeln die Welpen zum Bauch der Mutter und findet sehr schnell die Zitze und beginnt zu saugen.
Alles ist in dieser Phase auf die Gewichtszunahme abgestimmt.
Die Welpen schlafen und trinken.
täglich werden die Welpen gewogen, dadurch entsteht der erste tägliche Kontakt zum Menschen
Die Verdauung der Welpen wird durch das Belecken der Bäuche durch die Hündin gefördert.
Unsere Aufgabe ist in den ersten zwei Wochen auf die Gewichtszunahme der Welpen zu achten, und für eine gute Versorgung der Mutter zu sorgen.
Übergangsphase ( 3. Woche )
Die Gehörgänge und Lidspalten der Welpen öffnen sich zwischen dem 11. und 13. Tag. Die Augenfarbe ist zunächst blau, erst ab dem dritten Monat entwickelt sich die endgültige Augenfarbe.
Der Welpe entdeckt und erkundigt seine Umgebung.
Ab dieser Zeit erhalten die Welpen 5 x am Tag eine Portion Futter
Vorher erhalten die Welpen ihre erste Wurmkur.
In der Übergangsphase nehmen wir uns täglich ausgiebig Zeit für jeden einzelnen Welpen.
Prägungsphase ( 4-7. Woche )
Die Sinnesleistungen der Welpen sind nun voll entwickelt. Neugier, Erkundungsdrang und Lerntrieb treten in den Vordergrund. Der Welpe fängt an die Umwelt zu erforschen.
Was der Welpe in dieser Zeit lernt, bleibt für immer hängen.
Fahrten ins Revier sind eine tolle Abwechslung
Der Welpe muss täglichen Kontakt mit dem Menschen haben, Je mehr Menschen sich in dieser Zeit mit dem Welpen beschäftigen umso besser!
Der Mensch wird zum Artgenossen, der Welpe auf ihn geprägt.
Nur so entsteht aus dem Welpen ein Hund, der später problemlos mit Menschen in Kontakt treten kann.
Der Kontakt mit Wild ist ungemein prägend.
(Sau )- wichtige Erfahrung
Beutetrieb und Durchhaltevermögen sind Eigenschaften, die der Welpe schon früh lernen sollte.
Die Ruhezeiten für uns werden immer kürzer, die Spaziergänge immer länger.
Der Welpe lernt Wald, Wasser und Feld kennen.
Der Welpe wird in dieser Zeit akustischen und optischen Reizen ausgesetzt.
Das schlagen an einen Blecheimer oder das hineinwerfen eines Gegenstandes in den Auslauf soll den Welpen die Scheu nehmen. Den Welpen an einen Schussknall zu gewöhnen halten wir in dieser Phase für
absolut überflüssig, gar gefährlich !
Nun beginnt die Sozialisierungsphase (8.-12. Woche )
Wir geben die Welpen im Alter von 8 Wochen ab.
Ab diesem Alter können wir allen Welpen nicht mehr gerecht werden.
Die Sozialisierungsphase hat das Ziel, die bestmögliche soziale Partnerschaft mit Artgenossen und dem Rudelführer Mensch zu erreichen.
Wichtig sind hierbei z.B. die Welpenspieltage !
Die Nase wird jetzt auf Futterschleppen geschult, Hetz – und Greiftrieb sowie Vorstehen und Ausgeben der Beute an der Übungsangel sind jetzt gefordert.
„Sitz“ und „Down“ sind Kommandos in der Früherziehung, die ein Hund zeitig lernen sollte.
Welpenaufzucht bedeutet für uns mehr, als die Welpen fressen und trinken zu lassen.
Mit viel Herzblut haben wir einen gesunden, nervenstarken und wesensfesten Hund herangezogen, den wir in Liebe aufgezogen, versorgt, sozialisiert und verwöhnt haben.
Alles Weitere liegt dann in Ihren Händen…
Wir geben die Welpen ausschließlich an Jäger ab,
vorzugsweise Suchenführer !!
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben einen Deutsch-Langhaar Welpen anzuschaffen, dann würden wir uns freuen, wenn auch Sie sich für einen
„Alt-Hümmlinger“
entscheiden würden
Hier noch einmal eine Kurzzusammenfassung der Welpenentwicklung und Erziehungsziele
Entwickluungsphasen |
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Beschreibung |
Ziele/ Übungen |
1. bis 2. Woche |
Vegetative Phase Saug- und Schlafphase |
Ø Augenlider und Ohren noch geschlossen Ø Bewegungsreflexe werden ausgebildet Ø Überleben, Ø Gewichtszunahme |
-erster Berührungskontakt mit dem Züchter -Gewöhnung an den Menschen |
3. Woche |
Übergangsphase |
>Gehörgänge und Lidspalten öffnen sich > Umhertapsen in der Wurfkiste und enger Umgebung > erster Kontakt mit den Wurfgeschwistern
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Vertiefung der Körperkontakte, auch mit dem Menschen, und weitere intensive Gewöhnung an diesen |
4. – 7. Woche |
Prägungsphase |
Sinnensleistungen fast voll entwickelt - Erkundungs- und Lerntrieb setzten voll ein - Persönlichkeit der Welpen entwickelt sich - Erfahrungen aus dieser Phase werden nie mehr vergessen - Rangordnung im Wurf Ende der 7. Woche fast abgeschlossen |
Prägung auf Artgenossen und „Artgenossen Mensch“ intensivieren, Körperkontakte auch zu fremden Menschen herstellen - Gewöhnung an die Umwelt sowie an Reize - Welpenmeute mit ihrer Umwelt, Auto und Revier vertraut machen - jagdliche Anlagen wecken und fördern: Futterschleppen, Einsatz der Übungsangel |
8. – 12 Woche |
Sozialisierungsphase |
Lernfähigkeit der Welpen kommt zu voller Entfaltung - Bestimmende Entwicklung des Sozialverhaltens, vor allem im Spiel mit gl. Artgenossen und Menschen - Zunehmende Selbstständigkeit und Sicherheit |
Übernahme durch den Besitzer und Eingewöhnung in die neue Umgebung - Gewöhnung, Bindung und Vertrauensbasis zum neuen Führer - erlernen der Beißhemmung - Erziehen zur Stubenreinheit - Gewöhnung an Halsband und Leine - Futterschleppen und Hasenspur - Erlernen des kleinen Gehorsams - Gewöhnung an Wasser und Schussknall - Reviererkundung - erste kleine Schleppen |
Quelle: der Jaghundwelpe / Kosmos Verlag
Rüde oder Hündin ?
Die Entscheidung ober der neue Jagdhund ein Rüde oder eine Hündin wird, ist von den unterschiedlichsten Faktoren abhängig. Neben persönlichen Neigungen des Hundeführers spielen auch die Möglichkeiten zum jagdlichen Einsatz oder der Wunsch selbst zu züchten eine erhebliche Rolle bei der Entscheidungsfindung.
Geht man davon aus, daß der zu erwerbende Welpe in erster Linie seine Aufgaben als Jagdhund mit gleichbleibenden Leistungen erfüllen soll, müßte die Entscheidung wesentlich häufiger zu Gunsten eines Rüden ausfallen. Tatsächlich sind Rüden meistens wesensfester und wohl auch leichter auszubilden, da ein Rüde gegenüber seinem Führer verträglicher ist und Druck in der Ausbildung im allgemeinen besser verkraftet. Auch werden Ausbildungsfehler, welche sich besonders bei Erstlingsführern kaum vermeiden lassen, bei einem Rüden einfacher zu korrigieren sein. Der Einwand ein Rüde sei eigensinniger oder schwieriger in seinem Wesen, erscheint stark übertrieben, da echte Kopfhunde selten sind. Richtig ist, daß Rüden meistens selbstbewußter sein. Früher galt es als eine besondere Leistung des Führers, eine Hündin auf der VGP zu führen.
Die Ansicht, daß Hündinnen leichtführiger sind stimmt nur bedingt. Hündinnen sind im allgemeinen sensibler, so daß sie auf Einwirkungen des Führers folgerichtig anders bzw. schneller reagieren. Führer- und Ausbildungsfehler lassen sich bei Hündinnen schwerer korrigieren. Es gibt aber auch ausgesprochen schwerführige Hündinnen. An ihnen können auch geübte Führer verzweifeln, da sie außerordentlich passioniert, aber dabei auch noch hoch intelligent und eigenwillig sind. Sie ordnen sich nur schwer unter und können, wenn sie schlecht ausgebildet sind, bei der Jagd nur bedingt eingesetzt werden.
Im Jagdalltag haben Hündinnen einen weiteren Nachteil gegenüber Rüden, sie fallen während der Hitze für 3 Wochen bei Gesellschaftsjagden aus. Bedingt duch die im Zusammenhang mit der Hitze stehenden hormonellen Veränderungen, zeigen Hündinnen in dieser Zeit häufig ein unerklärliches Verhalten, welches auch den Einsatz im Rahmen der Jagdausübung in Frage stellen könnte. Fehlverhalten auf Prüfungen ist oft durch die bevorstehende Hitze zu erklären. Neben der eingeschränkten Einsetzbarkeit kommt auch die Verunreinigung von Wohnung und Auto im Zusammenhang mit der Hitze, meist 2mal im Jahr, als ein Nachteil bei Hündinnen zum Tragen.
Für die spätere jagdliche Verwendung eines Welpen ist das Wurfdatum nicht von besonderer Bedeutung, da tatsächlich seit vielen Generationen auf die guten jagdlichen Anlagen bei der Zucht geachtet wurde, so daß jeder Welpe, egal ob Rüde oder Hündin die entsprechenden Anlagen für einen späteren erfolgreichen jagdlichen Einsatz mitbringt. Ausschlaggebend ist die Aufzucht und Führung
Wer sich entscheidet, mehrere Hunde zu halten sollte wissen, daß es besser ist , nur Rüden oder nur Hündinnen zu halten, um Komplikationen (ungewollte Trächtigkeit) zu vermeiden. Wenn die Hündin heiß wird, ist der Rüde auch kaum zu gebrauchen.
Dem Anfänger sei an dieser Stelle empfohlen, sich für einen Rüden zu entscheiden, da dieser in der Ausbildung in den meisten Fällen unproblematischer ist.