DL Zwinger "von Alt-Hümmling"
Vom Jäger für den Jäger

VJP-Vorbereitung

Wie bereite ich meinen Hund auf die VJP vor?

 

Prüfungsfächer

Folgende Fächer werden bei der VJP bewertet:

a)Nase
b)Suche
c)Spurarbeit
d)Vorstehen
e)Führigkeit
f)Schussfestigkeit


Zu a) Nase

Hierbei wird der Nasengebrauch bewertet. D.h. wie setzt der junge Hund seine Nase bei unterschiedlichen Gegebenheiten ( Bewuchs, Windverhältnisse etc.) ein. Sicheres Anzeichen für sehr guten Nasengebrauch ist natürlich häufiges "Finden" bzw. "Markieren". Je erfahrener der Hund ist, umso besser wird er seine Nase einsetzen. Also kann man den Nasengebrauch eigentlich nur dadurch fördern, in dem man den Hund so oft wie möglich mit ins Revier nimmt, damit er dort seine Erfahrungen sammeln kann.

 

Zu b) Suche

Die Suche soll flott, weiträumig und vom "Finderwillen" geprägt sein. Ideal ist es, wenn die Anlage zur "planmäßigen" Suche erkennbar ist. Hier kann der Führer durch gezielte Vorbereitung die Suche deutlich verbessern!
Man lässt den Hund ein entsprechendes Areal ( Wiese, Feld oder Brachland) mit gutem Bewuchs, mit Stirnwind oder halbem Wind, absuchen. Dabei geht der Führer in flottem Tempo "Zick-Zack" und lässt sich jeweils vom Hund weit überholen,
Hierdurch lernt der Hund planmäßig in flottem Tempo zu suchen.
Merke: Überwiegende  "Trabsuche"  kann max. mit der Note gut bewertet werden.


Zu c) Spurarbeit

Die Spurarbeit wird nur auf der Hasenspur bewertet! Hierbei wird ein Hase, für den Hund nicht sichtbar, aus der Sasse getrieben. Wenn der Hase außer Sicht gekommen ist, setzt man den Hund ca. zwei Meter hinter der Sasse an (nicht in der Sasse, da sich dort die Witterung dermaßen konzentriert, dass junge Hunde die Spur dann oft gar nicht mehr aufnehmen) und lässt ihn die Spur mit der Nase ausarbeiten.
Hierbei soll der Hund Finderwillen und Spursicherheit zeigen. D.h. nicht die Länge der ausgearbeiteten Spur ist ausschlaggebend, sondern der Finderwille und die Spursicherheit. Dies zeigt sich besonders wenn der Hase Haken geschlagen hat oder von gutem Bewuchs auf den"blanken Acker" gewechselt hat.
Wenn der Hund hier durch "bögeln" die Spur wieder findet und erfolgreich weiterarbeitet, so ist ein "Sehr gut" angebracht. Auch der Wind spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung. 200 Meter Spurarbeit mit Nackenwind sind deutlich höher zu bewerten als 400 Meter mit Stirnwind.


Zur Einarbeitung auf der Hasenspur:

Der junge Hund muss zunächst darauf geprägt werden: ''Hase macht Spaß!"
Dazu lässt man den Hund, sobald sich eine passende Gelegenheit ergibt, einen sichtigen Hasen einmal hetzen. Evtl. auch zweimal, aber nur wenn man den Eindruck hat, dass der Hund nach der ersten Hetze noch keine Passion entwickelt hat.
Zu viele Hetzen haben den Nachteil, dass der Hund dann die Nase nicht mehr einsetzen wird, sondern nur noch Hasen sichtig jagt. Sobald der Hund auf Hasen geprägt ist kann man mit der Spurarbeit beginnen. Ein Helfer treibt den Hasen aus der  Sasse, während der Führer den Hund abdeckt, damit dieser den Hasen nicht eräugt.
Sobald der Hase außer Sicht ist, setzt der Führer den Hund hinter der Sasse an. Hierbei wird eine "Ablaufschnur“ (ca. 2,5 m lang) durch den Ring der Halsung geschlauft. Der Führer hält die Enden der Schnur mit beiden Händen fest, zeigt dem Hund die Spur, schickt den Hund mit ruhigem, lang gezogenem "Suuuch" an und lässt den Hund die Spur aufnehmen.
Es ist dem Führer erlaubt die ersten 30 Schritte der Spurarbeit mitzugehen. Sobald man den Eindruck hat, dass sich der Hund auf der Spur festgesaugt hat, lässt man das eine Ende der Ablaufschnur los, welches dann, für den Hund unmerklich, durch die Halsung gleitet.
Im Regelfall reichen 3-4 Hasenspuren für die Vorbereitung zur VJP aus. Unsere DL`s  sind bekanntlich sehr intelligent und merken sehr schnell, dass sie einen gesunden Hasen im Regelfall nicht erwischen. Dadurch lässt das Interesse an der Spurarbeit am gesunden Hasen auch relativ schnell nach.


Zu d) Vorstehen

Bei der VJP erwarten wir vom Junghund noch kein perfektes Vorstehen, sondern wir wollen die "Anlage" sehen. Diese zeigt sich durch "Rucken," wenn der Hund entsprechende Witterung bekommt. Um eine hohe Note im Vorstehen zu bekommen, wird dann allerdings schon deutlich mehr verlangt.
Als Führer kann ich die Vorstehanlage bereits im Welpenalter fördern. Dazu bedient man sich der Reizangel. Wichtig ist hierbei, dass der Hund hier nicht nur hetzt sondern, sobald der Reizgegenstand ( Enten-oder Taubenschwinge o.ä.) ruhig liegt, zum Vorstehen kommt. Hierbei soll der Führer mit sehr ruhiger Stimme auf den Hund einwirken. Das Vorstehen an Wild übt man am besten an dicht bewachsenen Gräben, Hecken, Dombüschen etc. Hierbei ist es wichtig, dass der Hund kurz vor dem Führer in ruhiger Gangart sucht. Unbedingt Windrichtung beachten.
Sobald der Führer merkt, dass der Hund Wild in der Nase hat, diesen mit der Stimme beruhigen. Kommt der Hund zum Vorstehen, so sollte man versuchen sich ihm mit ruhigen Bewegungen zu nähern, ihn zu loben und dann abzutragen. Wenn dies einige Male geglückt ist, so dürfte der Grundstein für das erfolgreiche Vorstehen gelegt sein.


Zu e) Führigkeit

Die Führigkeit des Hundes drückt sich darin aus, wie der Hund mit seinem Führer Kontakt hält. (z-B. williges Hereinkommen) Führigkeit darf nicht mit Gehorsam verwechselt werden. Gehorsam =Abrichtung!
Führigkeit=Anlage!
Die Führigkeit ist erfahrungsgemäß bei unseren DL`s besonders ausgeprägt. Natürlich unter der Voraussetzung, dass das Verhältnis Führer / Hund in Ordnung ist.


Zu f) Schussfestigkeit

In der VJP verlangen wir vom jungen Hund Schussfestigkeit. D.h. während der Suche werden vom Führer, nach Aufforderung der Richter, zwei Schrotschüsse in ca. 30 Sek. Abstand abgegeben.
Dabei darf der Hund keine Beeindruckung zeigen wie z.B. Rutenklemmen, Kleben am Führer oder gar Weglaufen.

Eine genetisch bedingte Schussscheue ist relativ selten. Ich behaupte, die meisten Hunde, die hier auffällig sind, haben eine erworbene Schussscheue bzw. -empfindlichkeit. Im Regelfall haben diese Hunde mit dem Schuss ein unangenehmes Ereignis falsch "verknüpft". Das lässt den Umkehrschluss zu, dass der Schuss mit einem angenehmen Ereignis verknüpft werden muss!
Wichtigster Grundsatz: “Schuss=Beute"
Man beginnt z.B. damit, dass der Führer mit seinem Hund eine Suche macht; sobald sich der Hund in einer  größeren Entfernung befindet, gibt man einen Schrotschuss ab. „ Nicht in Richtung des Hundes schießen!“

Durch häufigeres Schießen ist kein schussempfindlicher Hund zu korrigieren. Im Gegenteil nimmt die Empfindlichkeit dadurch nur noch zu.


Zum Abschluss noch ein Tipp:

Gönnt eurem Hund einige Tage Ruhe vor der VJP, und versucht nicht noch am letzten Tag alles nachzuholen.

Wenn ihr euren Hund, so wie oben beschrieben, gut vorbereitet habt, so wird mit ein wenig Suchenglück der Erfolg nicht ausbleiben.

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